Als am 26. Dezember 2004 ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordspitze Sumatras eine Flutwelle wahrhaft globalen Ausmaßes im Indischen Ozean verursachte, verfolgten wir erschüttert der Berichterstattung über die Auswirkungen des Tsunamis, der neben Thailand, Indien, Sri Lanka und anderen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mit vernichtender Gewalt die Region Banda Aceh im Norden von Sumatra traf. Bei über 200 000 Toten in Indonesien und Bildern der Verwüstung, die um die Welt gingen, konnten wir uns kaum vorstellen, dass man je wieder Urlaub in diesen zerstörten Landabstrichen Machen könnte.
Die Provinchauptstadt Banda Aceh war sehr zerstört worden aber die kleine Insel Pulau Weh, nur eine knappe Bootsstunde von Banda Aceh entfernt, ist mit einem blauen Auge davon gekommen war. Man zählte „nur“ 12 Tote und viele Hütten in Strandnähe waren zerstört, aber das gebirgige Profil der Insel und die hohe Steilküste im Westen verhinderten das Schlimmste.
Die Anreise von Sinkir nach Banda Arceh und dann weiter nach Pulau Weh erwies sich für indonesische Verhältnisse erstaunlich unproblematisch. Ein Flug mit einem kleinen Propellerflugzeug 1,5 Std. von Sinkir nach Banda Aceh und dann die Fähre nach Pulau Weh 2 Std. und dann nach Iboh noch 45 min. Minibus. Wenn man bedenkt, dass wir vom Lake Toba nach Sinkil ca. 8 Stunden Busfahrt und 1Std. Für die Fähre benötigt haben.
Auf der überfüllten Fähre haben wir uns einen schönen Platz oben auf dem "Sonnendeck" ergattert.
und hatten uns schon gewundert, wieso es oben so leer ist. Tja, als der Regen anfing wussten wir es.
Unten war die Ro-Ro-Fähre voll beladen. Picke-Packe voll.
Für das Reisen nach Banda Aceh ist seit Anfang 2005 keine Sondergenehmigung mehr erforderlich und nach dem Friedensvertrag der Befreiungsbewegung für Aceh (GAM) mit der indonesischen Regierung im August 2005 ist die Hoffnung groß, dass auch der Bürgerkrieg in diesem an Erdöl und Erdgas reichen Landesteil Indonesiens ein Ende haben wird.
Pulau Weh
In Pulau Weh fängt Indonesien an. Die Insel ist der westlichste Außenposten Indonesiens und kennzeichnet gleichzeitig die westlichste Ecke des Dreiecks der Artenvielfalt in Südostasien, das sich von den Philippinen im Norden über die Ostspitze von Papua Neuguinea und den Salomonen bis nach Pulau Weh im Westen erstreckt. Die Insel ragt zwischen großen Meerestiefen im Westen und der eher flachen Straße von Malakka im Osten aus der Andamanensee empor. Sie ist vulkanischen Ursprungs, erdgeschichtlich relativ jung und Teil einer Inselkette, zu der weiter nördlich die Nikobaren und Andamanen gehören.
Die hufeisenförmige Insel ist gebirgig mit nach Westen hin steil aufragenden Klippen und einigen flachen Strandabschnitten in den vielen Buchten. Der größte Ort ist Sabang im Norden. Viele Indonesier kennen Pulau Weh nur unter diesem Namen.
Von Banda Aceh verkehrt zweimal täglich eine Fähre nach Pulau Weh. In knapp einer Stunde kommt man in Balohan im Süden an und benötigt dann noch etwa 45 Minuten mit dem Taxi (13 Euro) über mit Schlaglöchern gepflasterten Straßen bis zum Strand von Gapang und dann nocheinmal 5 Min. nach Ibuh. Hier findet man neben zum Teil ziemlich heruntergekommenen Homestays auch einige recht schöne Unterkünfte in einfachen Holzhütten direkt am Wasser.
Timo, unser Leitwolf suchte für uns noch einen freie Unterkunft während wir aufs Gepäck aufgepasst haben. Er ist auch fündig geworden. Ein netter Holzbungalow mit eigener Nasszelle und WC. Wie so oft war wieder einmal nur 1 Zimmer frei und wir mussten again alle drei in einem Doppelbett schlafen. Gott sei dank, sind die Doppelbetten hier meist King Size. Diesmal hatten wir jedoch Glück und Marie konnte in der zweiten Nacht einen eigenen Minibungalow ohne Wc beziehen, aber das Bett war sch……Heute morgen am dritten Tag, wurde jedoch noch ein kleiner Bungalow frei, mit einem bequemeren Bett aber mit Ameisen darin, 😉 tja, Frau kann nicht alles haben.
Und die bauen witzige Boote. Komisch, wie jede Region andere Boote baut und auch nicht von den anderen Regionen abschaut, wie man es verbessern könnte.
Das Tauchen
Pulau Weh liegt am östlichen Rand des Indischen Ozeans. Daher findet man unter Wasser auch vorwiegend die Fischwelt dieser Region vor, wobei aber auch Einflüsse der artenreicheren indo-pazifischen Region weiter im Osten spürbar sind. Besondere Strömungsverhältnisse tragen ihr Übriges dazu bei, die Insel zu einem regionalen Hotspot der Artenvielfalt zu machen.
Die meisten Tauchplätze liegen im Nordwesten der Insel. Es handelt sich vielfach um kleine Wände und Hänge mit Plateaus und großen Felsblöcken. An Korallen fallen besonders viele Fächerkorallen und Grüne Becherkorallen (Tubastraea micrantha) auf, die vor Fahnenbarschen und Falterfischen wimmeln. Im flacheren Wasser findet man stellenweise schöne Korallengärten mit einer großen Vielfalt an Stein- und Weichkorallen. Die Tauchplätze vor der Westküste zeichen sich durch einen besonders schönen Bewuchs mit Weichkorallen aus.
Unser 1 Tauchgang war im Rubiah Seagarden
Ein flacher gemütlicher Tauchgang in einem schönen Korallengarten. Ein sehr guter Tauchplatz für Nachttauchgänge.Überall trifft man auf wunderschöne bunte Fische und Seesterne, blaue und gelbe.
Auffällig ist auch die große Zahl von Muränen, die im felsigen Untergrund ideale Lebensbedingungen finden. Neben großen Riesenmuränen findet man besonders viele große Netzmuränen und Geistermuränen.
Die Sichtweiten waren erstaunlich gut und lagen um die 20 m. Das Wasser ist glasklar und von einer wunderschönen türkisblauen Färbung. nach 1 Stunde, waren Marie und ich jedoch fast erfroren, Timo meint, wir sollten uns beim tauchen mehr bewegen, mal sehen ob das etwas bringt, beim nächsten Tauchgang.