In Europa und den USA werden stetig Banken-, Versicherungen-, Vollidioten und andere Stresstests gemacht. Ganz ehrlich, das interessiert hier in Indonesien niemanden. Täglich kommt bei uns in den Nachrichten etwas über den Dollar-EUR-Wechselkurs, Börsenentwicklungen rund um den Globus, Goldkurse und WatderObahma-sichdanichtmitdenanderenAmis-einigenkannüberdieSchuldengrenze. So 95% der hiesigen Bevölkerung ist das wohl scheiss egal. Nur wenn die Reispreise ansteigen, dann wir der Reis teuer und das ist dann doch doof.
Naja, egal, wir haben uns hier alternativenlos für einen Nokia-Handy-Akku-Stresstest entschieden. Wann man sein Handy auf dem Fischtransportboot (richt auch so) zu den Banyak-Inseln (Stadt Balai) fallen lässt, dann fällt der Akku schon mal raus. Wenn man dann noch etwas ungeschickt beim Aufheben anstellt, dann kullert der Akku ins Salzwasser. Bekannterweise leitet Salzwasser Strom ganz gut. Also dürfte sich ein Akku im Salzwasser recht schnell entladen, oder? (würde der Schweizer sagen, denn das „oder“ muss an jedes Satzende). Wir haben auf der Fähre einen Schweizer, den Martin kennen gelernt. Bis nach Pulau Weh, also gut 1 1/2 Wochen begleitet er uns schon. Er ist Lehrer und Reiseleiter und Photograph und hat schon so einiges erlebt. z.B. über 1 Jahr in einer Indischen Klosterstadt (Buhddismus) und war dort für eine Woche privater Photobegleiter des Dalei-Lahma – spannend. Egal, das sind irrelevante technische Nebensachen zum Stresstest. Also Akku im Wasser. Und nun? Sichtweite ca. 10 cm, nicht gut. Tiefe feststellen – ca. 1-1,5m. Hm, Untergrundbeschaffenheit? Recht fest, leichte Schlammschicht. Also gibt es die Chance, den Akku zu finden.
Also ab ausgezogen um sich in die Suppe zu wagen.
Einer hält das Boot vom Steeg weg, damit ich dazwischen passe.
Erstmal im flacheren Bereich "fingern", ob der Akku da ist - leider nicht.
Im tieferen war Tauchen angesagt. Ca. 15 min. Suche im Dreck. Hinterher hatte ich einen schönen Ölfilm auf der Haut - leider altes Motorenöl und nicht Kokosnuss.
Erfolgreich gefunden!!!
Doch angekommen hab ich den Akku dann im Handy wieder versucht aufzuladen. Ging leider nicht. Dat Ding scheint kaputt zu sein. Stresstest nicht bestanden – Mist. Ob sich nun Obama oder Trichet Sorgen macht???
Es war zumindest eine nette Abwechselung beim Warten auf „Rubber-Time“ Abfahrt des Bootes. Rubber-Time ist = es fährt, wenn es fährt. Wir waren um 9 Uhr da, wie angekündigt. Abfahrt war dann so gegen 13 oder 14 Uhr.
Martin, der Schweizer. So langsam füllt sich der Fischtransporter.
Und auch wir sind zwischen Reissäcken untergekommen. Marie hat schon keine Lust mehr.
Dann nach 5 Stunden Fahrt sind wir in Balai auf Pulau Balai angekommen. Eine der vielen Inseln von Pulau Banyak (many islands). Von da aus ging es dann mit einem Speedboot weiter auf eine einsame Insel. Dort gibt es auch nur eine Unterkunft für maximal 10 Personen. Neben einem weiteren Surfcamp und einer weiteren 10 Leute fassenden Anlage auf einer anderen Insel gibt es hier ansonsten keine Unterkünfte. Der Tsunami in 2005 (ja, der andere war 2004, aber hier gab es noch einen 2005) hat alles zerstört. Aber wir wurden mit schönen Inseln verwöhnt.
Traumhafte Inseln - nur die Mücken und Sandflöhe trüben das Bild.
Speedbootüberfahrt. Ja, glücklich. 🙂
und auch die kleine scheint glücklich zu sein. 🙂
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage. Aber hinter den Hütten beginnt der Sumpf, der sich durch den Tsunami gebildet hat. Mücken soweit das Auge reicht.